Der Landbote war zu Besuch: Artikel im Landbote vom 4.9.2017

Zitat aus dem Landboten:

Urchige Landbeiz für Ausflügler

Der Sternen in Sitzberg scheint an diesem reg­nerischen Freitagmittag noch weiter weg als sonst schon. Die Strasse windet sich in engen Schlaufen aufwärts und seitlich aus dem Tösstal hinaus. Die Fahrt führt durch graue Wolkenfetzen, vorbei an tropfnassen Bäumen und Schluchten. Der Parkplatz auf der Hügelkuppe ist leer, ebenso die Gaststube. Wanderer, Töfffahrer und Velofahrer, die hier sonst gerne einkehren, sind an diesem ersten Herbsttag wohl lieber zu Hause geblieben.

Herzlich empfangen werden die beiden Gäste dafür von Markus Brunner. Er hat das Restaurant vor einigen Jahren von seiner Mutter übernommen, die hier 39 Jahre lang wirtete und verstorben ist. Die Menükarte ist übersichtlich, das Essen gutbürgerlich und bodenständig. Ich entscheide mich für einen Fitnessteller (17 Franken), die Begleiterin bestellt sich ein geräuchertes Forellenfilet (27 Franken).

Die Einrichtung ist rustikal und erinnert an eine Berghütte. Karierte Tischtücher, Holzstühle und auf den Tischen stehen Salz und Gewürz bereit. An der Wand hängt ein Bild von Markus Brunner und seiner thailändischen Frau, beide tragen traditionelle Kleider. Sie sehen fast aus wie ein Königspaar, entstanden ist das Bild an ihrer Hochzeit.

Das Essen wird rasch serviert und ist tipptopp. Zwei dicke, saftige Fleischplätzchen liegen auf dem Salatteller, die Forelle kommt mit Country Fries daher. Das Menü gekocht hat die Frau von Markus Brunner. Die beiden überlegen sich, nebst bodenständigem Schweizer Essen dereinst auch thailändische Gerichte zu servieren. «Aber nicht ganz so scharf, wie es dort gegessen wird», sagt Brunner.

Wichtig ist im Sternen, der gleich beim Skilift Sitzberg liegt, aber vor allem Tradition und Gemütlichkeit. Eine beliebte Spezialität ist der Sonntagsbraten, den viele Stammgäste schätzen. Auch die Metzgete vom 21. bis 23. September ist traditionell.

Rafael Rohner / Landbote 4.9.2017